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September 2015, Nr. 77

INTERVIEW



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Linda Lartey
Chief Communications Officer (CCO)
Jaano

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Das Gründerteam des Startups Jaano (v.l.): Arno Hoffrichter, Linda Lartey, Tino Hoffrichter, Jaan Hofmann. Foto: Jaano

Das Gründerteam des Startups Jaano (v.l.): Arno Hoffrichter, Linda Lartey, Tino Hoffrichter, Jaan Hofmann. Foto: Jaano

Auf der Vespa durch die Stadt: Studierende der Universität starten Rollersharing-Projekt

Leihfahrräder oder Carsharing waren gestern – dieses Jahr fährt man mit der Vespa zur Uni. Die Idee zu dem weltweit ersten Rollersharing-Projekt Janoo stammt unter anderem von Studierenden der Universität Hamburg. Seit der ersten Stunde an dem Projekt beteiligt war Psychologiestudentin Linda Lartey. Im Interview erzählt sie, wie man das Studium und die Gründung eines Startups erfolgreich kombinieren kann.

Frau Lartey, Sie sind Psychologiestudentin an der Universität Hamburg und gleichzeitig Mitglied des Rollersharing-Startups Jaano. Das passt auf den ersten Blick nicht zusammen. Woher haben Sie die nötigen Kenntnisse für den Aufbau eines Startups?

Ja, tatsächlich sind wir die Exoten unter den Startup-Gründern, denn BWL hat von uns ersten Jaano-Vätern und -Müttern keiner studiert. Wir sind eine bunt gemischte Gruppe – vom Psychologen zum Biologen bis hin zum Erziehungswissenschaftler ist alles dabei.

Am Anfang haben wir Bekannte gefragt, ob sie uns unterstützen oder auch Fortbildungen besucht, z.B. zur Existenzgründung. Wir haben uns aber auch viel selbst angeeignet, unter anderem wie man einen Businessplan schreibt.

Wir haben dies alles zuvor noch nicht getan und neben den angeeigneten Kompetenzen richten wir uns im Team häufig nach unseren eigenen Ideen, Logiken und kreativen Vorstellungen und somit weniger nach festgefahrenen Standards. Auf diese Weise entsteht etwas Neues und Einzigartiges und das kommt gut an.

Und wie sind Sie auf die Idee gekommen?

Die Idee ist eher zufällig während eines Amsterdam-Trips 2013 entstanden. Tino Hoffrichter, ebenfalls Psychologiestudent an der Uni Hamburg und einer der Namensgeber von Janoo, Jaan Hofmann und ich waren auf dem Heimweg von einer Geburtstagsparty, als wir plötzlich ganz viele aufgereihte Roller entdeckten.

Wir dachten sofort an Carsharing, nur eben mit Vespas. Allerdings stellte sich heraus, dass es ein normaler Händler war, der die Roller dort verkaufte. Wir waren aber von der Idee begeistert und haben sofort angefangen nach Rollersharing zu googeln, konnten aber nichts dazu finden.

Am nächsten Morgen beim Frühstück haben wir bereits Pläne geschmiedet und mit den ersten Skizzen angefangen. Seit diesem Moment haben wir neben unserem Studium ausschließlich an dem Projekt gearbeitet.

Und wie schafft man es, die Gründung eines Startups mit dem Studium zu vereinbaren?

Aktuell betrifft das nur noch Tino und mich. Arno Hoffrichter, ebenfalls Jaano-Mitglied der ersten Stunde, hat sein Studium hier an der Uni im vergangenen Jahr abgeschlossen. Beide würden mir sicherlich in dem Punkt Recht geben, dass eine gute und konsequente Selbstorganisation das A und O ist.

Man muss sich die Zeiten für das Start-Up und die Zeiten für die Universität möglichst minutiös einteilen und ist dabei natürlich auch von vielen externen Terminvorgaben, z.B. Klausuren oder Teammeetings abhängig. Tino gelingt dies deutlich besser als mir (lacht). Daher muss man wohl auch einfach ein Stück weit Typ für diese konsequente Organisation sein. Für mich ist das mit viel mehr Disziplin verbunden.  

Rollersharing? Wie geht das jetzt genau?

Bisher können insgesamt 50 Roller bei uns ausgeliehen werden. Mit der Jaano-App sucht man den nächstgelegenen Roller, startet die Miete und öffnet damit die Sitzbank in der sich die Schlüssel und zwei Helme befinden. Anschließend nur noch den Helm aufsetzen, Handy zum Aufladen im Jaano parken und los geht’s. Dabei ist egal, wohin man fährt. Wichtig ist nur, dass der Roller innerhalb des Geschäftsgebiets – dazu gehört der Ring 2 und der Bereich um den Elbstrand – abgestellt und dort die Fahrt beendet wird.

Wie haben Sie die Gründung finanziert?

Wir hatten hauptsächlich Investoren, sogenannte Business Angels, die sehr früh gesagt haben, dass sie an uns glauben und uns das Startkapital zur Verfügung gestellt haben. Mittlerweile sind mehrere Leute auf uns aufmerksam geworden und interessieren sich für das Projekt.

Wie wird sich Jaano in Zukunft weiterentwickeln?

Als nächstes wollen wir den Standort Hamburg ausbauen, also die Anzahl an Roller von 50 auf 100 erhöhen und das Geschäftsgebiet in der Stadt vergrößern. In Zukunft soll das Projekt auch auf andere Städte ausgeweitet werden.

Und wie geht es für Sie persönlich weiter?

Ich habe Psychologie studiert, um später als Therapeutin zu arbeiten. Das ist noch immer ein Traum, den ich mir auch noch erfüllen werde. Aber erst mal liegt mein Fokus auf Jaano.

Weitere Informationen zu Jaano unter: www.jaano.de

Das Interview führte Luisa Tauschmann.
 

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