UHH Newsletter

Oktober 2011, Nr. 31

CAMPUS

/onTEAM/newsletter/images/medi101319023747.jpg
Der Workshop Gesang mit Frauke Thalacker, Foto: Gabriele RennertPerformanceaufführung, Foto: Alexei ShindinFotoworkshop mit Hasan und Husain Essop, Foto: Cornelia Knoll  Filmworkshop mit Yoav Shamir, Foto: Gabriele Rennert
Eine Teilnehmerin beim Collage-Workshop, Foto: Regina Stober



Kontakt:

The ART PEACE PROJECT
Universität Hamburg
Alsterterrasse 1
20354 Hamburg

t. 040.42838-7760
e. artpeace2011-at-googlemail.com

Homepage der Sommeruni Kunst und Frieden

Sommeruni 2011: Peacebuilding durch Kunst

Jumoke Olusanmi ist Scherenschnittkünstlerin. In ihrem Zyklus „passiert-fragmentiert“ zerschneidet sie Bilder von Gewalt und Zerstörung, die sie in der Presse findet, und kreiert aus ihnen Collagen mit filigranen Bildstrukturen. An der diesjährigen Sommeruniversität des Initiativkreises „Friedensbildung/Peacebuilding an der Universität Hamburg“ hat sie neben 7 anderen Künstlern und Künstlerinnen einen Workshop angeboten, um das Potential von Kunst in der Friedensbildung zu erkunden.
Wie die Hamburger Scherenschnittkünstlerin Olusanmi leitete auch der israelische Dokumentarfilmer Yoav Shamir eine Friedenswerkstatt. Er zeigte den Teilnehmenden der Sommeruni, wie man mit dem scharfen Blick der Kamera polarisierende Thematiken erforscht. Die Fotografen Hasan und Husain Essop aus Kapstadt widmeten ihren Workshop der Selbstinszenierung in der Fotografie. Durch das Kreieren und Manipulieren von Selbstbildern ließen sich Widersprüche zwischen verschiedenen kulturellen oder religiösen Identitätskonstruktionen sowie Selbst- und Fremdzuschreibungen thematisieren.

Mit Lauten und akustischen Reizen und ihrer Auswirkung auf Emotionen experimentierten die Teilnehmenden mit der Opernsängerin Frauke-Maria Thalacker. Die Dramaturgin Claude Jansen und Choreografin Angela Guerreiro luden dazu ein, Orte der privaten Erinnerung in Hamburg ausfindig zu machen und diese anhand einer Forschungsreise künstlerisch umzusetzen. An eigenen Erzählungen und Kurzgeschichten konnten die Workshop-Teilnehmenden mit der bekannten Schauspielerin und Autorin Renan Demirkan arbeiten.

Ein besonderer Fokus lag auf der Entwicklung neuer Lehrmethoden im Bereich der Friedensbildung. Dazu forschten Teams mit teilnehmender Beobachtung zu Fragen von Lernprozessen und -Lerneffektivität. Die Ergebnisse befinden sich noch im Auswertungsstadium und werden in einem wissenschaftlichen Abschlussbericht aufgearbeitet.

Kunst eröffnet neue Perspektiven

Eingeladen waren Künstler und Künstlerinnen, die in ihrem Werk Statements zu gesellschaftlichen und politischen Brennpunkten setzen und aus unterschiedlichen Perspektiven auf Gewalt, Konflikt und Krieg sowie Gewaltlosigkeit, Kooperation und Friedensfertigkeit in ihrer Arbeit Bezug nehmen und dabei kreative Denk-, Fühl- und Handlungsmodalitäten aufzeigen.

Den Teilnehmenden eröffnete sich eine Fülle von Möglichkeiten, sich durch künstlerische Medien mit den Themen der Friedensbildung zu befassen. Dabei ging es um allgemeine, grundlegende Fähigkeiten, die in Friedensprozessen von Bedeutung sind: z.B. politisches Handeln, kommunikative Kompetenzen, Zivilcourage, internationales Lernen, gewaltlose Konfliktlösung u.a.

Die Wertschätzung persönlicher Geschichten zum Thema Frieden, der Austausch mit den professionellen Künstlern und Künstlerinnen und die außergewöhnlich bunte Zusammensetzung der Teilnehmenden wurden als besonders inspirierend empfunden.

- -

Die Initiative „Friedensbildung/Peacebuilding der Universität Hamburg“ wird durch Hochschullehrer und Hochschullehrerinnen unterschiedlicher Bereiche in Zusammenarbeit mit dem Carl Friedrich von Weizsäcker-Zentrum für Naturwissenschaft und Friedensforschung (ZNF) getragen. Ein besonderer Schwerpunkt der Initiative liegt auf der Entwicklung und Vermittlung von Methoden zur Konfliktprävention, zur Konfliktvermittlung (Mediation), zur konstruktiven Konfliktbewältigung und zur Versöhnung.
C. Knoll, S. Olbers, Red.
 
 
Home | Impressum | Datenschutz | Kontakt