UHH Newsletter

Dezember 2011, Nr. 33

CAMPUS

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Die erste Fotoplatte in Hamburg wurde mit dem 1-Meter-Spiegelteleskop gemacht. Foto: Hamburger Sternwarte Dekan der MIN-Fakultät Prof. Dr. Heinrich Graener und Wissenschaftssenatorin Dr. Dorothee Stapelfeldt, Foto: UHH/Müller Unter den historischen Aufnahmen im digitalen Archiv befindet sich auch die erste Fotoplatte vom 1. Dezember 1911. Foto: Digitales Fotoplattenarchiv der Hamburger SternwarteBilder der Mondfinsternis 1931 sind ebenfalls im digitalen Fotoplattenarchiv zu finden. Foto: 
Digitales Fotoplattenarchiv der Hamburger Sternwarte
Dr. Detlef Groote ist Leiter des Projektes "Digitalisierung der Fotoplatten" und referierte in der Bibliothek der Sternwarte über die Geschichte der Astrofotografie in Bergedorf. Foto: UHH/Müller



Kontakt:

Dr. Detlef Groote
Hamburger Sternwarte
Projektleiter Digitalisierung Fotoplattenarchiv

t. 040.42883-8584
e. dgroote-at-hs.uni-hamburg.de

Prof. Dr. Peter Hauschildt
Direktor Hamburger Sternwarte

t. 040.42838-8512
e. peter.hauschildt-at-hs.uni-hamburg.de

Digitales Fotoplattenarchiv der Hamburger Sternwarte

Himmlische Aufnahmen: 100 Jahre Astrofotografie an der Sternwarte

Sterne beobachten ist eine uralte Wissenschaft. Diese Beobachtungen auf Fotoplatten zu fixieren, ist seit mehr als einem Jahrhundert möglich. Vor genau 100 Jahren nahmen Hamburger Astrophysiker die erste Fotoplatte vom Bergedorfer Gojenberg aus auf. Die Sternwarte hat zur Feier dieses Ereignisses am 1. Dezember 2011 eine Online-Datenbank mit 3.700 Himmels-Aufnahmen freigeschaltet.
Ein halbes Jahr bevor die Sternwarte in ihre neuen Gebäude in Bergedorf zog, fotografierten Astrophysiker vom Gojenberg aus bereits das erste Mal die Sterne über Hamburg, genauer gesagt am 1. Dezember 1911. 100 Jahre später kamen mehr als 60 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler und Gäste zusammen, um dieses Jubiläum in der Bibliothek der Sternwarte zu feiern.

Faszination Sternenhimmel

„Die Beobachtung des Himmels war der erste Bezug des Menschen zur Naturwissenschaft“, so Prof. Dr. Heinrich Graener, Dekan der Fakultät für Mathematik, Informatik und Naturwissenschaften. Die Fixierung der Beobachtung – die Fotografie – schuf die Grundlage für viele astrowissenschaftliche Entdeckungen in den letzten 100 Jahren. Wissenschaftssenatorin Dr. Dorothee Stapelfeldt hob die erfolgreiche Entwicklung der Astrophysik in Hamburg hervor. „Sie bereichert nicht nur den Fachbereich Physik, sondern wirkt – beispielsweise mit dem neuen Besucherzentrum – als Aushängeschild der Universität in die Öffentlichkeit“, so die Senatorin.

Astrogeschichte in 3.700 Bildern

Mehr als 35.000 Fotoplatten wurden in Hamburg zwischen 1911 und 1990 aufgenommen. Über 10 Prozent davon, 3.700 historischen Himmels-Aufnahmen, sind in dem knapp zweijährigen Projekt digitalisiert und in einer Datenbank zusammengefasst worden – sortiert nach Teleskopen. Projektleiter Dr. Detlef Groote betonte in seinem Vortrag, dass die Digitalisierung die Fotoplatten vor dem Verfall retten wird und die Aufnahmen so Wissenschaftlern, Historikern, Amateurastronomen und interessierten Bürgern auf der ganzen Welt zugänglich gemacht werden können. Langfristig sollen die Aufnahmen in ein bundesweites virtuelles Observatorium integriert werden.

Der Schmidt-Spiegel: Von Bergedorf in den Weltraum

Der estländische Optiker Bernhard Schmidt prägte mit seiner Erfindung des „Schmidt Spiegels“ Ende der 1920er Jahre in Hamburg die Astrofotografie. In einem Kurzvortrag erklärte Walter Stephani – ehrenamtlicher Mitarbeiter des Schmidt-Museums – die besondere Leistung des Optikers und seines lichtstarken „komafreien“ Spiegelsystems, wonach die Sterne auf den Fotos nicht mehr als verformte Kreise, sondern richtig rund abgebildet wurden. Der Schmidt-Spiegel wird bis heute weltweit in der Astrofotografie in großen und kleinen Teleskopen und auch im Weltraum eingesetzt.
A. Bärthel
 
 
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