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April 2012, Nr. 37

CAMPUS

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Die Autorin Felicitas Hoppe ist diesjährige Gastprofessorin für Interkulturelle Poetik an der Universität Hamburg. Foto: Tobias Bohm



Kontakt:

Prof. Dr. Ortrud Gutjahr
Fakultät für Geisteswissenschaften
Fachbereich Sprache Literatur Medien I

t. 040.42838-2755
e. sekretariat.gutjahr-at-uni-hamburg.de

Fantasie im Hörsaal: Vorlesungen für Interkulturelle Poetik mit Felicitas Hoppe

Die Autorin Felicitas Hoppe ist bekannt für ihre fantasievollen Erzählungen, Abenteuer- und Reiseromane. Im Sommersemester 2012 hält sie als Gastprofessorin für Interkulturelle Poetik an der Universität Hamburg unter dem Titel „Abenteuer.Welten.Reisen“ Vorlesungen über den inneren Zusammenhang von Unterwegs-Sein und Schreiben. Die von der Professorin für Interkulturelle Literaturwissenschaft Ortrud Gutjahr konzipierte Poetik-Professur wird bereits im zweiten Jahr von der ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius finanziert. Zur Eröffnungsveranstaltung am 13. April 2012 las Hoppe aus ihren Werken.
Aus den Treppenstufen wurden Sitzplätze und wer zu spät kam, musste stehen. Dafür erfuhren die rund 200 Gäste der ersten Poetik-Vorlesung aus den Gesprächen der Autorin mit Prof. Dr. Ortrud Gutjahr, wie sie zur Form ihrer Texte findet, was Abenteuer bedeutet und in welcher Weise Reisen den Blick auf das eigene Land schärft.

Fantastische Wirklichkeit


Schon als Kind habe sie sehr viel Zeit mit Schreiben verbracht – im spielerischen Wettbewerb mit ihren vier Geschwistern –, erzählt die 51-jährige Autorin. Als sie sich 1996 entschloss, ihre oft nur wenige Seiten langen Erzählungen Verlagen anzubieten, reagierten viele skeptisch auf die Form ihrer Kurzprosa. Doch der Erfolg der Erzählsammlung „Picknick der Friseure“ gab der Autorin Recht, eine Geschichte genau in dem Umfang zu erzählen, den sie braucht.

Nach diesem ersten, preisgekrönten Erfolg reiste Felicitas Hoppe von Hamburg aus auf einem Containerschiff einmal um die ganze Welt. Ihr darauf folgender Roman „Pigafetta“ thematisiert das Leben an Bord und erweitert reale Erlebnisse um fantastische Begebenheiten. „Mit Fantasie die Wirklichkeit erst präzisieren“ nennt Hoppe dies.

Abenteuer von Rittern und Zöllnern

Auf Reisen gehen und Abenteuer erleben sind zentrale Themen in Hoppes Werken. An Passagen aus den Prosawerken „Iwein Löwenritter“, „Picknick der Friseure“, „Pigafetta“ und „Paradiese, Übersee“ veranschaulichte die Autorin, welche Motive zum Fortgehen führen oder dazu bewegen, das Reisen abzulehnen. Bei ihr persönlich löst Reisen eine Schreibmotorik aus und schärft die Wahrnehmung beim Erfinden neuer Geschichten.

Aufbruch – Fahrt – Rückkehr


In den nun kommenden Vorlesungen erzählt Hoppe in Hamburg zum ersten Mal darüber, warum sie lieber schreibt als liest, lieber Gastgeberin als Gast ist und schon beim Aufbruch daran denkt, zurückzukommen. Die nächste Vorlesung findet am 11. Mai zum Thema „Aufbruch: Ein Ausflug, nichts weiter“ im Magdalene-Schoch-Hörsaal statt.

Weitere Informationen zum Programm: www.inpoet.uni-hamburg.de

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Zur Person: Felicitas Hoppe, geboren 1960 in Hameln, studierte Literaturwissenschaft, Rhetorik und Religionswissenschaften in Tübingen, Eugene/Oregon (USA), Berlin und Rom. 1996 erschien ihr Debüt „Picknick der Friseure“. Nach der Reise auf einem Containerschiff – vom Hamburger Hafen aus rund um die Welt – legte sie 1999 den Roman „Pigafetta“ vor. Es folgten zahlreiche Romane, in denen Hoppe scheinbar Vertrautes verfremdet und reale Biografien um fiktive Figuren und Ereignisse erweitert. Für ihr Werk wurde Felicitas Hoppe mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, u. a. mit dem Aspekte-Literaturpreis, dem Bremer Literaturpreis und dem Rattenfänger-Literaturpreis ihrer Heimatstadt.
A. Bärthel
 

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