UHH Newsletter

Februar 2011, Nr. 23

VERANSTALTUNGEN

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Prof. Dr. Tilo Böhmann (Studiengang „IT-Management und Consulting“), Goog­le-​Vi­ze­prä­si­dent Dr. Nel­son M. Mat­tos und MIN-Prodekan für Studium und Lehre, Prof. Dr. Nor­bert Rit­ter (v. l. n. r.), Foto: UHH/Schell



Kontakt:

Prof. Dr. Norbert Ritter
Prodekan für Studium und Lehre
Fakultät für Mathematik, Informatik und Naturwissenschaften

t. 040.42883-2419
e. ritter-at-informatik.uni-hamburg.de

Lecture2go: Videoaufzeichung des Vortrags von Nelson Mattos

Sozialer, lokaler, mobiler – Google-Vize Nelson Mattos zum Web der Zukunft

Das Verb „googeln“ hat schon vor Jahren Einzug in den Duden gefunden. Das US-Unternehmen Google Inc. ist mit seiner gleichnamigen Suchmaschine internationaler Marktführer. Am 20. Januar war Google-Vizepräsident Dr. Nelson M. Mattos auf Einladung des neuen Studiengangs „IT-Management und Consulting“ am Fachbereich Informatik zu Gast an der Universität Hamburg.
Mehr als 500 Interessierte waren in den Ernst-Cassirer-Hörsaal gekommen. Die Begrüßung übernahm Dr. Norbert Ritter, Professor am Fachbereich Informatik und Prodekan für Studium und Lehre an der Fakultät für Mathematik, Informatik und Naturwissenschaften. Dr. Nelson Mattos, der denselben Doktorvater hatte wie Professor Ritter, sprach über „Die Zukunft des weltweiten Netzes: Möglichkeiten und Herausforderungen“. Sein Fazit: Das Netz der Zukunft wird sozialer, lokaler, persönlicher, mobiler und kommerzieller.

Jugendliche ticken anders

Zunächst zeichnete Nelson Mattos die Entwicklung des Internets und die damit verbundenen Revolutionen im Alltag nach. Insbesondere Jugendliche würden durch das Internet beeinflusst. Ein Beispiel: Zwei Teenager hatten sich in einer Sommernacht 2009 in einem australischen Vorort verlaufen. Ihre Eltern hätten vermutlich jemanden angerufen. Die Mädchen posteten stattdessen über ein Handy ihren Hilferuf im sozialen Netzwerk Facebook (zum Artikel bei abc.net). Ein Freund entdeckte die Nachricht und rief den australischen Notruf an.

Internet im Dienst von Demokratie und Gemeinschaft

Als positiven Effekt benannte Mattos die Entgrenzung von Kommunikation, was auch politisch relevant sei. So hätten bspw. Twitterer die Weltöffentlichkeit während der Proteste nach den iranischen Präsidentschaftswahlen 2009 mit wichtigen, offiziell nicht zugänglichen, Informationen versorgt.

Mattos sprach auch über die Chance, Bildungsangebote mithilfe des Internets und moderner Software zu verwirklichen. Als nichtkommerzielles Beispiel stellte er die Khan Academy vor. Der US-Amerikaner Salman Khan hat bis jetzt mehr als 2.000, meist naturwissenschaftliche, Lehr-Videos online gestellt. Die Clickzahlen steigen beständig. Ursprünglich wollte er lediglich seiner Cousine bei ihren Mathematik-Aufgaben helfen.

Herausforderungen: Datenschutz und Urheberrecht

„Doch alles Gute hat auch eine Kehrseite“, sagte Mattos. Als problematisch nannte er die Gefährdung des Urheberrechts, den Missbrauch von großen Datensammlungen und den schwierigen Schutz der Privatsphäre. Insbesondere zu diesen Themen stellten Gäste der Vorlesung kritische Fragen. Sie galten v. a. Google Street View und den Informationen, die Google über seine Nutzer und Nutzerinnen sammelt.

Nelson Mattos ist in Brasilien geboren. Vor seiner aktuellen Position als „Vice President of Engineering“ für den Raum Europa, Mittlerer Osten und Afrika war er rund 15 Jahre in den Forschungslaboren von IBM im Silicon Valley, USA, tätig. Davor promovierte und lehrte er an der Technischen Universität Kaiserslautern.
C. Kieke
 
 
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