Schlüsselszenen als Rezept für die Professionalisierung von Lehrenden?
Wann: Do, 27.04.2023, 17:00 Uhr bis 19:00 Uhr
Wo: Universität Hamburg, Von-Melle-Park 8, 20146 Hamburg, Raum 05
In der Allgemeinpädagogik wird seit ein paar Jahren im deutschsprachigen Raum der Blick auf eine konsequentere Nutzung konkreter beruflicher Handlungsstrategien (sogenannter ‚zentraler Praktiken‘, vgl. Fraefel/Scheidig 2018) für die Professionalisierung von Lehrenden gerichtet. Die Rolle von Schlüsselszenen bei der Herausbildung dieser Handlungsstrategien und auch der Entwicklung situationsspezifischer Fähigkeiten.
Stefanie Klenz, Primar- und Sekundarstufe I / Sonderpädagogik, Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung LI in Hamburg
Öffentliche Vorlesung im Rahmen des Allgemeinen Vorlesungswesens
Beobachten im Deutschunterricht der Grundschule
Beobachten ist eine didaktische Aufgabe im Deutschunterricht: Da Lernen in Interaktionen stattfindet, ermöglicht ihre Beobachtung die Rekonstruktion von individuellen Lernprozessen und Lernerperspektiven auf Sprache und Schrift. Beobachtungen im Deutschunterricht helfen dadurch, eine Passung von Lehren und Lernen herzustellen – als wesentliches Qualitätsmerkmal guten Unterrichts (vgl. Weinert 1998). Was schon 1996 mit der Schulanfangsbeobachtung ausbuchstabiert wurde (Dehn 2020; Hüttis-Graff 1996), wird in der Vorlesungsreihe weitergedacht.
Beobachten ist aber auch eine Forschungsmethode: Anders als ergebnisbezogene Leistungsmessungen gelten qualitative Lern(prozess)- und Unterrichtsbeobachtungen z.B. der Rekonstruktion von erwartungswidrigen Lernprozessen, von Praktiken und Gelingensbedingungen im Deutschunterricht und somit der Lehrerprofessionalisierung. Solche Untersuchungen werden in der Vorlesungsreihe von Forschenden vorgestellt und mit Studierenden und Gästen diskutiert.
Literatur:
Dehn, Mechthild (mit Beiträgen von Petra Hüttis-Graff) 2020: Zeit für die Schrift. Berlin
Hüttis-Graff, Petra 1996: Beobachten als didaktische Aufgabe. In: Dehn, Mechthild/Hüttis-Graff, Petra/Kruse, Norbert (Hg.): Elementare Schriftkultur. Schwierige Lernentwicklung und Unterrichtskonzept. Weinheim, 31 – 39
Weinert, Franz E. 1998: Guter Unterricht ist ein Unterricht, in dem mehr gelernt als gelehrt wird. In: Freund, Josef/Gruber, Heinz/Weidinger, Walter (Hg.): Guter Unterricht – was ist das?: Aspekte von Unterrichtsqualität. Wien, S. 1–18.
Donnerstags 17 – 19 Uhr, Von-Melle-Park 8, Raum 05
Koordination
Prof. Dr. Petra Hüttis-Graff / Dr. Christoph Jantzen / Claudia Baark, alle Didaktik der deutschen Sprache und Literatur, Universität Hamburg