Die Globalisierung moralischer Prinzipien durch Bildung? Der Auftrag der UNESCO nach 1945
Wann: Di, 20.06.2023, 18:00 Uhr bis 20:00 Uhr
Wo: Universität Hamburg, Edmund-Siemers-Allee 1, Hauptgebäude, Flügel West, 20146 Hamburg, Raum 221
Seit Ihren Anfängen nach dem Zweiten Weltkrieg war die Mission der UNESCO eng mit den Zielen der Vereinten Nationen (UN) verbunden. Zentrale Werte waren Gleichheit, Gerechtigkeit und grundlegende Freiheitsrechte für alle. Die Hauptbetätigungsfelder der UNESCO waren dabei Bildung, Wissenschaft, Kultur und Massenkommunikation, die von der Organisation als eng miteinander verbundene Bereiche verstanden wurden. Der Vortrag behandelt die Frage, wie die UNESCO nach dem Zweiten Weltkrieg einen ganz spezifischen Denkstil entwickelte, der von der universellen Gültigkeit westlicher Werte ausging, und wie sich die Organisation durch ein weit gespanntes Netzwerk von Aktivitäten als moralische Autorität weltweit in den Bildungsbereich einmischte.
Prof. em. Dr. Karin Priem, Luxembourg Centre for Contemporary and Digital History, Universität Luxemburg
Öffentliche Vorlesung im Rahmen des Allgemeinen Vorlesungswesens
Aufbrüche in der Pädagogik
Bildungskonzeptionen und pädagogische Praxis in Europa nach 1945
Mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges 1945 stellte sich überall in Europa die Frage, wie Bildung und Erziehung in den Nachkriegsgesellschaften aussehen könnten. Für die Bildung demokratischer und antifaschistischer Persönlichkeiten waren sowohl das institutionalisierte Schulwesen als auch die pädagogische Praxis im außerschulischen Bereich relevant. Auch die UN verfolgten zur Förderung der Menschenrechte und Sicherung des Weltfriedens ein pädagogisches Programm. Im Rahmen der Vortragsreihe werden die Entwicklungen in verschiedenen europäischen Staaten während der 1940er und 1950er Jahre in den Blick genommen. Im Mittelpunkt steht die Frage, welche progressiven pädagogischen Konzeptionen als Kontrapunkt zu Krieg und Faschismus damals eine Rolle spielten und ob sie umgesetzt werden konnten. Ferner soll diskutiert werden, inwiefern die historischen Erfahrungen für die Erziehungswissenschaft in der aktuellen gesellschaftlichen Zuspitzung um Krieg und Frieden produktiv gemacht werden können.
Dienstags 18 – 20 Uhr, Hauptgebäude, Edmund-Siemers-Allee 1, Flügel West, Raum 221
Die Vorträge werden zusätzlich auch als Lecture2Go-Aufzeichnung angeboten.
Koordination
Prof. Dr. Sylvia Kesper-Biermann, Sinah Mielich, Florian Muhl, Alexander Henzler, Felix Wendeburg, alle Fakultät für Erziehungswissenschaft für die "AG 8. Mai Erziehungswissenschaft"