Erinnern – Verarbeiten – Vergessen. Ein Beitrag zum Veränderungs- und Heilungsprozess
Wann: Do, 13.04.2023, 19:00 Uhr bis 20:30 Uhr
Wo: Universität Hamburg, Edmund-Siemers-Allee 1, Hauptgebäude, 20146 Hamburg, Hörsaal M
Den wissenschaftlich-philosophischen Hintergrund dieses Vortrags bildet die Dialektik von Erinnern und Vergessen, die Freud und Nietzsche aus unterschiedlichen Blickwinkeln thematisiert haben. In Freuds therapeutischen Konzepten bildete das Erinnern, genauer gesagt das Aufdecken unbewusster Erinnerungen, den Hauptfokus der psychoanalytischen Therapie. Bei Nietzsche war es gerade umgekehrt. Bei ihm stand das Vergessen im Fokus, genauer gesagt die Rehabilitierung der „aktiven Vergesslichkeit“. Günter Gödde geht es in seinem Beitrag darum, Erinnern und Vergessen nicht gegeneinander auszuspielen, sondern sie in einem psychodynamischen Prozessmodell für die Psychotherapie nutzbar zu machen. In diesem Rahmen kann das Erinnern-Können als erste Stufe und das Verarbeiten- und Vergessen-Können als zweite Stufe in jedem therapeutischen Prozess betrachtet werden. Was dies für die psychodynamische Therapie en detail bedeutet, soll an kasuistischen Beispielen transparent gemacht werden.
Dr. Günther Gödde, Dipl.-Psych., Psychologischer Psychotherapeut, Berliner Akademie für Psychotherapie
Öffentliche Vorlesung im Rahmen des Allgemeinen Vorlesungswesens
Im Takt der Zeit ! ?
Mittlerweile ist es ja schon zu einer kleinen Tradition geworden, dass 5 Hamburger psychodynamisch-psychoanalytisch ausgerichtete Ausbildungsinstitute (Adolf Ernst Meyer Institut; Akademie für Integrierte Psychotherapie, Psychoanalyse und Psychosomatik Hamburg; DPG-Institut Hamburg; Institut für Psychotherapie des UKE und das Michael Balint Institut) alle zwei Jahre eine Ringvorlesung anbieten und sich damit an interessierte Studierende und Kollegen, Kolleginnen, aber auch an Bürger und Bürgerinnen der Stadt Hamburg wenden. Dieses Mal widmen wir uns der Zeit und haben das Leitthema „Im Takt der Zeit ! ?“ gewählt, das bereits die vielfältigen Facetten des Zeitbegriffes und sich darum rankende Kontroversen zum Ausdruck bringen soll. Im Zentrum steht die psychoanalytische Sicht auf die Zeit, eingebettet in Vorlesungen aus Nachbarwissenschaften wie der Neurobiologie, der Physik, der Soziologie oder auch der Entwicklungspsychologie. Mit unserer Vorlesungsreihe möchten wir zu Nachdenklichkeit und Austausch anregen und freuen uns sehr, dass wir dafür eine Reihe renommierter Referenten und Referentinnnen gewinnen konnten.
Donnerstags 19:00 – 20:30 Uhr, Hauptgebäude, Edmund-Siemers-Allee 1, Hörsaal M
Koordination
Dr. phil. Annegret Boll-Klatt, Dipl.-Psych., Institut für Psychotherapie (IfP) des Universitätsklinikums Hamburg- Eppendorf / in Kooperation mit den Hamburger Aus- und Weiterbildungsinstituten (AEMI, APH, DPG, MBI)