Gefördert durch Gleichstellungsfonds: Physik-Projekt-Tage für Schülerinnen
9. August 2018, von Stabsstelle Gleichstellung
Foto: UHH/Benecke
„Schülerinnen forschen mit den Profis“ – unter diesem Motto finden vom 29.08. bis 01.09.2018 die Physik-Projekt-Tage an der Universität Hamburg statt. Das Besondere dabei ist, dass sich das Angebot ausschließlich an Schülerinnen richtet. Über die Arbeit innerhalb von experimentellen Projekten können sich Hamburger Oberstufenschülerinnen im direkten Forschungsumfeld mit physikalischen Fragestellungen beschäftigen. Ziel des Organisationsteams ist es, junge Frauen zu ermutigen, ihr naturwissenschaftliches Interesse zu vertiefen und sie für ein solches Studium zu begeistern.
Im fünfköpfigen Team der Physik-Projekt-Tage finden sich Menschen aus den verschiedenen Mitgliedergruppen der Universität. So arbeiten die Masterstudentin Saiva Huck, Anna Benecke, die gerade ihre Doktorarbeit schreibt, der Post-Doc Roman Kogler, Forschungsgruppenleiter Dr. Andreas Hinzmann und Juniorprofessor Dr. Gregor Kasieczka gemeinsam daran, das Projekt auf die Beine zu stellen. Verbindend ist für alle Beteiligten die Arbeit am Institut für Experimentalphysik der Uni Hamburg und das Bestreben, junge Frauen für die Physik zu begeistern.
Ähnlich wie an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel wehren sich die fünf Physikerinnen und Physiker eifrig gegen das hartnäckige und längst widerlegte Gerücht, dass die Physik ein geschlechterspezifisches Anforderungsprofil hätte. Nach Einschätzung des Organisationsteams muss deshalb schon in der Schule angesetzt werden, um das Ungleichgewicht in dem Fach zu überwinden. Denn im Jahr 2013 lag der Anteil von Studienabschlüssen von Frauen in der Fachrichtung Physik an der UHH bei 22% und der Anteil bei Professuren betrug sogar nur 10%. Um Frauen langfristig auf jeder Karrierestufe der naturwissenschaftlichen Fachbereiche zu stärken, soll das Projekt nicht nur Hürden für Schülerinnen abbauen, sondern auch die Unimitglieder noch stärker für das Thema Gleichstellung sensibilisieren.
Während des viertägigen Workshops können die Schülerinnen frei von geschlechterspezifischen Vorurteilen und Konkurrenz an Projekten ihrer Wahl arbeiten. Dabei kann zum Beispiel der Frage nachgegangen werden, wie Robotern etwas beigebracht werden kann oder ob sich Laser dazu eignen, eingefangene Atome zu kühlen. Außerdem ist es möglich am größten Teilchenbeschleuniger der Welt, dem LHC, die Zerfallsprodukte, die bei Kollision von Protonen mit (beinahe) Lichtgeschwindigkeit entstehen, zu messen und zu untersuchen. Dabei arbeiten die Schülerinnen nicht nur direkt im universitären Labor, sondern sie lernen gleichzeitig auch andere junge Frauen mit ähnlichen Interessen kennen.
Die Physik-Projekt-Tage können unter anderem mit Hilfe einer Förderung aus dem Gleichstellungsfonds 2018 realisiert werden. In regelmäßigen Abständen berichtet die Stabsstelle über verschiedene im Rahmen des Gleichstellungsfonds geförderte Maßnahmen.
Eine Anmeldung für die Physik-Projekt-Tage 2018 ist noch bis zum 21.08. möglich. Weitere Informationen über das Projekt finden sich auf der Homepage: www.ppt.uni-hamburg.de