Teil 2 - Wo will ich hin?
Ergänzenden Informationen und Materialien zum zweiten Teil des Selbstlernkurses "Landkarte der Berufsfindung".
Entwickle mal ein Zielbild. Was wünschst Du Dir?
Um ein Zielbild zu entwickeln, hilft es, zunächst einmal zu träumen!
Nimm Dir Zeit und erträume Dir Deinen idealen Beruf, ganz ohne Einschränkungen, was möglich oder wahrscheinlich ist.
Die folgenden Fragen können Dir dabei helfen. Notiere Dir Deine Ideen und Gedanken in Deinem Notizbuch, skizziere Dein Traumbild und male es Dir so detailliert wie möglich aus.
- Wie soll Dein Leben in zwei, fünf oder zehn Jahren aussehen? Was würdest Du in Deiner Rede auf einer späteren Absolvent*innenfeier über Deinen Berufsweg erzählen? Wie ist Dein Berufseinstieg gelaufen? Wo stehst Du jetzt, zwei oder fünf Jahre später? Verfasse jetzt schon den Lebenslauf, den Du in fünf Jahren schreiben würdest. Erfinde Stellen, Auslandsaufenthalte, Auszeichnungen usw., die darin aufgeführt würden. Möglichst kreativ - aber auch möglichst konkret.
- Der Klassiker: Was würdest Du tun, wenn Du nicht scheitern könntest? Eine beliebte Frage, um erst einmal ohne "Schere im Kopf" den eigenen Vorstellungen auf die Spur zu kommen. Vielleicht findest Du ja im zweiten Schritt ähnliche Möglichkeiten. Vielleicht kannst Du das Risiko des Scheiterns gezielt verkleinern oder Du merkst, dass das Scheitern doch nicht so wahrscheinlich oder schrecklich wäre, und versuchst, Dein Ziel zu erreichen.
- "Wenn ich mir den optimalen Beruf erfinden könnte, dann würde ich ..."
... welche Tätigkeit ausüben?
... mit welchen Themen zu tun haben?
... wo arbeiten?
... mit anderen im Team oder allein arbeiten?
... welche Arbeitszeiten haben?
Was wäre Dir dabei noch alles wichtig?
Du kannst auch anders eingrenzen:
- Was willst Du auf gar keinen Fall?
- Welche Menschen beeindrucken Dich durch ihre Lebensläufe? Was genau interessiert Dich daran? Was würdest Du ähnlich, was anders machen?
Zum einen kommst Du mit dieser Frage Deinen Ideen auf die Spur, zum anderen kannst Du auch Anregungen für Deine eigene Berufsplanung haben, wenn Du die Lebensläufe dieser Menschen recherchierst. - Welche Stellenausschreibungen gefallen Dir? Stöbere in den Stellenmärkten einschlägiger Zeitungen, Jobbörsen oder im oben bereits erwähnten Arbeitsmarktheft. Wenn Du einen halbwegs spannenden Job findest, analysiere:
- Was genau gefällt Dir an dieser Stelle?
- Welche Inhalte, welche Rahmenbedingungen?
- Was fehlt Dir?
- Achte auf das Anforderungsprofil und vergleiche es mit Deinen Einschätzungen von Dir selbst. Das heißt nicht, dass Du Dich auf diese konkrete Stelle festlegen musst, aber so erhältst Du wieder Kriterien, aus denen Du Dir Deine Traumstelle zusammenpuzzeln und genauer erkennen kannst, was Du willst. - Was machst Du gerne? Was machst Du gut? Denke an Situationen, die Dir Freude gemacht haben und in denen Du stolz auf Dich warst (nicht nur Jobs oder Praktika). Was genau hat Dir daran gefallen? Welche Fähigkeiten konntest Du einsetzen?
Filtere anschließend die Gemeinsamkeiten Deiner Antworten, Notizen oder Ideen heraus und erkenne Deine Prioritäten.
Versuche dann, Deine wichtigsten Vorlieben und Stärken unter einen Hut zu bringen. Wenn es zu viele sind, "filtere" sie mit den Fragen: Was will ich mindestens? Was wäre optimal? Sprich auch mit Freunden, Familie und Bekannten. Wo könntest Du eine entsprechende Tätigkeit finden oder anbinden? Taste Dich heran, sprich mit Menschen, die in ähnlichen Bereichen arbeiten.
Recherche-Tipps findest Du unter "Teil 1 - Wo stehe ich?" im Abschnitt "Wo kann ich mich informieren?".
Nächste Schritte auf dem Weg zum Zielbild
Überlege Dir, wie Du zu Deinem Ziel gelangen kannst. Was ist als nächstes nötig?
Es geht jetzt darum, erste Schritte zu entwickeln. Sammele zunächst, was zu tun ist und sortiere sie dann planvoll z. B. auf einem Zeitstrahl. Das können beispielsweise diese Punkte sein:
- Lebenslauf erstellen
- Bewerbungen checken lassen
- Bewerbungsfotos machen
- Bachelor-/Master-Thesis abgeben
- Urlaub machen
- Einstiegsmöglichkeiten recherchieren
- Recherche, welche Stellen im Wunschbereich angeboten werden
- Praktika
- Sprachkurs / IT-Fortbildung
- ....
Wichtig: Verordne Dir immer wieder Haltepunkte, an denen Du reflektierst: „Wie war es bisher? Und was mache ich nun?“
Und plane auch immer Puffer für Unvorhergesehenes und Verzögerungen ein, damit Dich ein durchkreuzter Zeitplan nicht aus der Bahn wirft. Auch Familiengeburtstage oder andere Verpflichtungen sollten einbezogen werden.
Und wenn der Plan doch mal nicht geklappt haben sollte: Überarbeite ihn und setze erneut an! Der Berufseinstiegsprozess verläuft selten linear, sondern viel eher in Schleifen (vorangehen, reflektieren, erneut planen bzw. übearbeiten, wieder einen Schritt voran gehen usw.).
Und wie sieht Dein Zeitplan jetzt aus?