Jahrgang 2019/2020 - eine Rückschau
Ergebnisse aus dem Pilotangebot „Mentoring&prorgamm“
21 Mentees erfolgreich im 1. Mentoring&programm mit durchschnittlich 10 Mentorinnentreffen und 20 weiteren Veranstaltungsangeboten
Auf unsere erste Ausschreibung zum diversitätsorientierten Mentoring&programm im Sommersemester 2019 hatten sich sofort 39 Personen beworben. Nach dem zweistufigen Auswahlverfahren erhielten schließlich 21 Bewerberinnen ein Angebot als Mentee. Entsprechend ihrer unterschiedlichen Studien- und Lebenssituationen konnten ihnen dank der engagierten Mentorinnen passgenaue Begleitungen vermittelt werden:
- 11 der Bewerberinnen haben ein Angebot für das dezidiert konzipierte Langzeitprogramm mit einer vorgesehenen Dauer von 15 Monaten erhalten.
- Weitere acht Bewerberinnen erhielten ein zeitlich individuell zu gestaltendes Mentoringangebot mit einer Dauer zwischen ca. sechs-neun Monaten.Weitere zwei Mentees haben die Vermittlung zu Fachgesprächen mit einer oder mehreren Mentorinnen wahrgenommen, die fachlich recht spezialisiert waren.
Der Aufbau der vorgegangenen Auswahlinterviews wurde mit professionellen Personalberaterinnen, die als Mentorinnen ehrenamtlich im Projekt engagiert sind, abgeglichen und entsprach einer realen Bewerbungssituation. Die Intensität und Differenziertheit der Fragen überraschte und beeindruckte laut der Rückmeldungen die Bewerberinnen. Ebenso machten wir die Erfahrungen, dass das besondere Angebot eines direkten Feedbacks zur Präsentation der Kandidatin sehr gerne angenommen wurde. Denn auch hierfür hatten die Interviewerinnen Kriterien entwickelt, um das Feedback transparent, nachvollziehbar und unter dem Aspekt der Impulsgebung vermitteln zu können. Tatsächlich nannten die Mentees in ihren Rückmeldungen diese Erfahrung als einen wesentlichen Baustein zum erfolgreichen Start in ihre Mentoringbeziehungen.
Die vermittelten Mentorinnen vertraten vor allem folgende Branchen:
Erwachsenenbildung, Naturwissenschaft/Technik, Wirtschaft/Industrie, Sozialwissenschaften, Marketing, Personal, Public Relation/Stiftungsarbeit
Sie haben in regelmäßigen Abständen mit ihren Mentees Gespräche geführt, im Schnitt standen die Mentees trotz der erschwerten Pandemiebedingungen allein mit ihren Mentorinnen 10mal im Austausch.
Für die Mentees im sog. Langzeitprogramm war es rückblickend ein intensiver und vielschichtiger Lernprozess, in dessen Mittelpunkt die Treffen mit ihren Mentorinnen standen, der jedoch durch ein ausgesprochen intensives Begleitprogramm verstärkt wurde.
Zusammen mit wirkungsvoll gestalteten Auftakt-, „Sommer“- und Abschlusstreffen erhielten die Mentees noch 20 weitere Veranstaltungsangebote:
- Von ZoomKonferenzen mit Unternehmensberaterinnen, die aus ihrem Berufsalltag berichteten über
- Abende gemeinsam mit ehemaligen Mentees, die ungeschönt von ihren Herausforderungen des Berufseinstiegs erzählten bis zu der
- Ausgestaltung des eigenen Menteeprojektes mit regelmäßigen „Meet-up’s“
fühlten sich die Mentees inspiriert wie gefordert, ihren bisherigen Studienweg zu reflektieren und für einen persönlich passenden Berufseinstieg anzupassen.
Signifikant waren die Antworten im Bewerbungsbogen auf unsere Fragen nach jeweiligen Mehrfachbelastungen der Bewerberin: 40% fühlten sich stark belastet, 60 % belastet. Daher galt es, darauf im Laufe des Mentoringprozesses besonders einzugehen. Umso erfreulicher waren zum Abschluss die folgenden Bewertungen:
Besonders positive Bewertungen:
Alle Mentees bewerten die Verbindung zu ihrer Mentorin als zentralen Faktor. Hier erhalten deren besondere Empathie (z.B. „vertrauensvolle Ansprechpartnerin“ und „verständnisvoll“ sowie „ermutigend“), ihr Engagement für die Mentee und die Vermittlung der eigenen Erfahrungen durchweg höchsten Bewertungen.
Bedeutend war für alle Mentees die Unterstützung bei der Erreichung der vereinbarten Ziele (hier besonders die Fach- und Branchenexpertise und das „informelle“ Wissen der Mentorin sowie der Abgleich auf den Realitätsgehalt ihrer Wunschvorstellungen), bei ihren Bewerbungsstrategien, egal ob für ein Praktikum, als Werkstudentin, für Unternehmenskooperationen oder für die erste Stelle nach Studienabschluss.
Die Mehrheit der Mentees äußert außerdem, nicht nur die vereinbarten Ziele im Laufe des Mentorings umgesetzt zu haben, sondern darüber hinaus auch weitere definiert haben zu können. Überraschend war trotz der erheblich erschwerten Startbedingungen durch die Pandemie die ungebrochene Entschlossenheit aller Beteiligten, sich bestmöglich einzubringen. Die Motivation und der Rückhalt durch die Gruppe trugen wesentlich dazu bei. Im vergangenen Jahr gehörte ein hohes Maß an Flexibilität, Durchhaltevermögen und nicht zuletzt die Bereitschaft, ein Gefühl für die persönliche Resilienzfähigkeiten zu entwickeln, dazu.
Von größter Bedeutung war für diese diversitätssensible Gruppe der Mentees die Erfahrung, trotz oder gerade wegen der Heterogenität der Gruppe ein starkes Zusammengehörigkeitsgefühl entwickelt zu haben. Dazu haben die selbstorganisierten Treffen, in denen jede Mentee Verantwortung für die erfolgreiche Projektdurchführung übernahm, erheblich beigetragen.
Rückblickend lässt sich festhalten, dass dieser Pilot die Erwartungen übertroffen hat: Die Mentees haben ihre beruflichen bzw. Studienziele erreicht. Konkret hat die Mehrheit nicht nur ihren Einstiegsjob gefunden, sondern bereits erste Entwicklungsschritte und wachsende Verantwortung übernommen. Bzw. ihre Wunschpraktika absolviert oder ihre Masterarbeit unter Mehrfachbelastungen mit Bestnote abgeschlossen.
Last but not least:
Alle Mentees möchten später, wenn Sie beruflich etabliert sind, sehr gerne ihre Erfahrungen und ihr Wissen an andere junge Mentees weitergeben. Denn: Die Mentorinnen sind für sie Vorbilder und Motivatorinnen in vielerlei Hinsicht geworden. Die Menteegruppe wird ihr Netzwerk weiter pflegen und auch mit der Projektstelle Mentoring&progamm im Austausch bleiben.
Feedback der Mentees:
Folgende Fragen, die sich alle Mentees stellten, „bewegen“ jedes Mentoring:
Das Bild zeigt einen Ausschnitt aus einer Abschlusspräsentation, die unsere Mentees (coronabedingt digital) zusammengestellt haben.
Unsere erste Menteegruppe hat das Mentoring&programm abgeschlossen und nicht nur die Mentorinnen, sondern auch wir haben uns über die Vielfalt an informativen und so erfreulichen Rückmeldungen gefreut.
Fragen und Antworten:
Fühlten sich die Bewerberinnen durch unsere Ausschreibung angesprochen?
„Kann ich mich auch bewerben, wenn ich noch gar kein Berufsziel identifiziert habe?“
Ja, im Mentoring und im Rahmenprogramm werden dazu vielerlei Anregungen, nicht zuletzt durch konkrete Einblicke in die Berufswelt der Mentorin, vermittelt.
“Kann ich mich auch ohne besondere Belastungen oder dem Gefühl, einer benachteiligten Gruppe anzugehören, bewerben? Auch ich war hier genau richtig!“
„Benötige ich überdurchschnittliche Leistungen, um mich bewerben zu können?“
Nein! Es sind motivierte und engagierte Studentinnen gefragt!
Die Bedeutung des Interviews im Bewerbungsverfahren:
„Das Auswahlverfahren hat meine Selbstreflektion vorangetrieben und mich darin gestärkt, so sein zu dürfen wie ich bin. Rückblickend war das Auswahlgespräch ein wesentlicher Meilenstein in meiner Entwicklung und Selbstwahrnehmung.“
„Ich war überrascht vom großen Engagement und der Professionalität in den Interviews. Bereits hier erhielt ich viele auf mich persönlich bezogene Hinweise und Informationen.“ Hier kam „der Stein bereits ins Rollen“.
Die Bedeutung der Mentorin:
„Tolle Passung“, „tolle Mentorin, beeindruckender Werdegang, toughe Frau.“ „Solch ein Vorbild/solch ein Austausch hat mir immer gefehlt/habe ich bislang vergeblich gesucht“
„Dass ich mit meinen Fragen und Sorgen ernst genommen werde“
Die Mentorinnen stehen im engen persönlichen Austausch mit dem Projektteam, großer Wert wird auf die individuelle Passung, das „Matching“ gelegt. Hier spielen nicht nur fachliche Kriterien eine Rolle. Die Zufriedenheit mit der Auswahl der Mentorin ist dahergenerell sehr hoch.
Erkenntnisse aus der Gruppe:
„Wir sind mit unseren Ängsten & Unsicherheiten nicht alleine – tolle Erkenntnis nach unseren Stammtischen“
„Es hat mir viel bedeutet, zu lernen, dass ich nicht die Einzige bin, die sich als Nichtakademikerkind manchmal an der Uni fehl am Platz fühlt.“
„Der Zusammenhalt und Erfahrungsaustausch waren extrem bereichernd“
„Wir haben das Miteinander sehr genossen“.
„Die Diversität innerhalb der Gruppe war sehr wertvoll!“
Was hat sich in diesem Jahr noch alles entwickelt und ergeben?
- Entdeckung bzw. Klärung beruflicher Ziele
- Ermutigung, steter Abgleich des „Status quo“, Unterstützung bei der Lösung von unterschiedlichsten Schwierigkeiten: Vom Thema für die Masterarbeit bis zur Konfliktlösung im Praktikum/als Werkstudentin
- Strategien, wie Ziele erreicht werden können, Unterstützung bei der Suche nach einem passenden Praktikum/Werkstudentintätigkeit bzw. beim ersten Jobeinstieg
- konkrete Hilfe u.a. in der Selbstpräsentation, bei Bewerbungen, Gehaltsforderungen
- Aufbau des Netzwerkes von Mentees, das auch noch durch die ersten Berufsjahre tragen wird
Und last but not least:
„Herzlichen Dank für die hervorragende Organisation und die Möglichkeit als Mentee an diesem ausgezeichneten Programm teilzunehmen. Ich bin über mich hinausgewachsen und konnte den Mut aufbringen größere Ziele zu erreichen als ich mir vorher hätte vorstellen können. Ich bin dankbar für dieses großartige Format und wünsche allen zukünftigen Mentees einen ehrlichen und vertrauensvollen Austausch. Einen großen Dank an die Organisatorinnen sowie die Mentorinnen – ohne Sie wäre das Programm nicht möglich. Vielen Dank und ich freue mich auf einen zukünftigen Austausch :-).“
„Vielen Dank für den wertschätzenden und umfangreichen Support.“