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Mai 2010, Nr. 14

CAMPUS

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Der Bildhauer und Stolpersteine-Initiator Gunter Demnig verlegt die Steine auf dem Bürgersteig der Edmund-Siemers-Allee, Foto: UHH, RRZ/MCC, Arvid MentzMaria Jepsen, Bischöfin der Nordelbischen Ev.-Luth. Kirche, spricht anlässlich der Verlegung der Stolpersteine, Foto: UHH/WernerBischöfin Maria Jepsen, Erster Bürgermeister Ole von Beust und Universitätspräsident Dieter Lenzen gedenken der 10 Opfer des Nationalsozialismus, Foto: UHH/SchellAuf dem Bürgersteig vor der Edmund-Siemers-Allee 1 sind nun 10 Stolpersteine eingelassen, Foto: UHH/Werner
Rede des Ersten Bürgermeisters Ole von Beust anlässlich der Verlegung der zehn Stolpersteine vor dem Hauptgebäude der Universität Hamburg, Foto: UHH/Baumann

Stolpersteine an der Universität Hamburg verlegt: Die Universität gedenkt 10 Opfern des Nationalsozialismus

Im Rahmen einer Feierstunde sind am 22. April 2010 zehn Stolpersteine auf dem Bürgersteig vor dem Hauptgebäude der Universität Hamburg, Edmund-Siemers-Allee 1, verlegt worden. Sie erinnern an ehemalige Mitglieder der Universität, die in den Jahren 1933 bis 1945 aufgrund ihrer jüdischen Herkunft oder ihrer politischen Überzeugungen Opfer des Nationalsozialismus wurden.
Gedacht wurde Dr. Ernst DELBANCO, Hedwig KLEIN, Prof. Dr. Agathe LASCH, Prof. Dr. Gerhard LASSAR, Dr. Martha MUCHOW, Prof. Dr. Kurt PERELS, Hans Conrad LEIPELT, Reinhold MEYER, Margarethe ROTHE, Friedrich GEUSSENHAINER. Unter den 10 Stolpersteinen vor dem Hauptgebäude der Universität befindet sich auch der dreitausendste in Hamburg insgesamt verlegte Stein.

Rund 200 Menschen nahmen teil

Vor den rund 200 Menschen, die sich an dem Morgen versammelten, sprachen neben Peter Hess, dem Organisator des Projekts „Stolpersteine in Hamburg“, der Bischöfin Maria Jepsen, dem Präsidenten der Universität Dieter Lenzen, dem AStA-Vertreter Séverin Pabsch und dem Künstler Gunter Demnig auch der Erste Bürgermeister Ole von Beust:

„Die Stolpersteine sind eine ebenso taktvolle, unaufdringliche wie eindringliche Aktion gegen das Vergessen. Hinter jedem Stein verbirgt sich ein persönliches Schicksal: Ich selbst war tief bewegt, als ich in Lübtheen vier Stolpersteine für Mitglieder meiner Familie enthüllen durfte. Sie erinnern an die Geschwister meines jüdischen Großvaters, die von den Nazis in den Tod getrieben wurden. Solange Namen genannt werden, sind diese Menschen nicht vergessen.“

Dieter Lenzen, der Präsident der Universität, sprach anlässlich der Verlegung von der „Verpflichtung zum Innehalten“, die man mit den Stolpersteinen eingehe. „Wir werden weitergehen auf diesem Weg der bekennenden Erinnerung, der zu einer verantwortungsbewussten, aufgeklärten Universität der Nachhaltigkeit gehört. Denn Nachhaltigkeit, das heißt auch Zukunft im Bewusstsein einer Vergangenheit.“

Erfolgreiche Spendensammlung

Der Verlegung ging eine Spendensammlung unter den Mitgliedern der Universität voraus, die weit mehr als die für die Verlegung erforderlichen 950,- Euro erbrachten. Der Überschuss wird für weitere Maßnahmen im Bereich der Erinnerungskultur der Universität eingesetzt, so beispielweise für Gedenktafeln in den Hörsälen oder im Foyer des Hauptgebäudes.

Die Feierstunde war eine gemeinsame Veranstaltung des Projekts „Stolpersteine in Hamburg“ und der Universität.

Auf der Seite www.stolpersteine-hamburg.de gibt es eine Übersicht über sämtliche in Hamburg verlegte Stolpersteine.
Red.
 
 
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